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Mann hat`s nicht leicht, Frau auch nicht...

 

Jaaa, wenn einem Kummer und Sorgen auf der Seele liegen...

 

dann macht sich das ganz schnell bemerkbar....

 

Ich war ja schon immer sehr dick und wurde in der Schule und im Alltag  echt viel gemobbt.

 

Doch in der Zeit, als mein Mann Klaus so krank war, siehe Beitrag vom 08.08.2021,

habe ich in wenigen Jahren noch 40 kg zugelegt!!!

 

Das viele Sitzen im Auto, im Krankenhaus, im Wartezimmer bei den Ärzten,

vor der Intensivstation bis man dort reindurfte, bei den Behörden etc, etc.

ist mir natürlich auch nicht gut bekommen....

 

Zudem kam die schlechte Ernährung, wenn man ständig unterwegs ist

und als Krönung die vielen Süssigkeiten als Trostspender und Stressblocker.

 

Das konnte ja nicht gut gehen...

 

Als ich die Photos von der Sylvesterparty 2003/2004 sah, stand mein Entschluss fest: 

 

So kann es nicht weitergehen!!!

 

 

Durch Ernährungsumstellung und viel Bewegung schaffte ich es in 2 Jahren 20 Kg abzunehmen.

 

 

Im Oktober 2006 bekam ich allerdings einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule.

Was sich zuerst als Unglück präsentierte, war eines der besten Dinge, die mir passiert sind.

 

Einen Tag nach Weihnachten 2006, ich war gerade den 1. Tag in der ambulanten Reha, 

brach ich mit einem Burn out regelrecht zusammen.

 

So hatte ich jedoch das Glück SOFORT psychologische Hilfe zu bekommen und habe in drei Wochen alles überwunden.

 

Allein zuhause hätte ich das sicher nicht so gut weggesteckt...

Ich konnte sogar Sylvester auftreten. 

 

Die Musik hat mich ohnehin immer aufrecht gehalten. 

 

Und auch mein 23 jähriges Pferd Chacko war ein guter Halt für mich! 

Kurz vor der Reha hatte ich ihn in einem ganz tollen, naturnahem und artgerechten Aktiv- Offenstall mit vielen Artgenossen untergebracht.

Bis dahin war ich Selbstversorger. Doch das ging ja nun nicht mehr. 

 

 

 

Doch als ich am 17.01.2007 aus der Reha entlassen wurde und mein Pferd besuchte, sah ich sofort, dass etwas nicht stimmte... er hatte eine sehr schwere Kolik. Der Besitzer der großen Freilaufanlage hatte auch schon den Tierarzt verständigt .

Chacko bekam dann einen extra Bereich mit offener Weidehütte. Dort haben Klaus und ich  die nächsten zwei Nächte gemeinsam mit ihm verbracht.

 

Nach der tierärztlichen Behandlung ging es Chacko etwas besser und wir gingen immer wieder etwas spazieren...

In der 1. Nacht verlief alles ruhig, doch schlafen konnte ich kaum...

 

In der 2. Nacht tobte der Sturm Kyrill... es war grauenvoll, doch mein Pferd schlief seelenruhig in der extra noch für ihn besorgten Hobelspäne. Er durfte ja nichts unkontrolliert fressen, also kein Stroh als Unterlage.

 

Solch einen Sturm hatten wir noch nicht mitgemacht...

Zuerst waren es ganz schlimme Böen, die die Bäume hin und her rissen.

 

Um etwa 2:00 Uhr in der Nacht begann ein so starkes Dauersausen,

dass an Schlaf einfach nicht zu denken war...

 

Am Morgen danach schien die Sonne vom Himmel, als wäre nichts gewesen...

 

Doch Chacko ging es wieder schlechter und die Tierärztin meinte,

dass es besser sei, ihn von seinen Leiden zu erlösen...

 

Für mich brach eine Welt zusammen...

Ich war bei seiner Geburt dabei und nun sollte ich über sein Leben oder Tod entscheiden...

doch ich durfte nicht egoistisch sein...  Für ihn war es besser so... Und den Stress ihn noch nach Hannover in die Tierklinik zu fahren wollte ich ihm in seinem Alter auch nicht mehr zumuten...

 

Also entschloss ich mich schweren Herzens dazu, den Rat der Tierärztin anzunehmen...

 

Er beendete sein Leben mit dem Maul voller Äpfel und Möhren

und meinen Streicheleinheiten auf seiner Stirn, die ich ihm bis zur letzten Sekunde gab... 

 

Dann fiel ich für ein paar Tage in ein schwarzes Loch... 

 

Tut mir sehr leid, liebe Mama, dass ich am 21. Januar wieder nicht zu Deinem Geburtstag gehen konnte... 

Es war Dein 65. und ich war nicht da...

 

Doch ich konnte einfach nicht...

 

 

 

 

Hier mal ein paar Impressionen aus unserem gemeinsamen Leben...

 

 

Die schwarze Stute hieß Java und gehörte einer meiner beiden besten Freundinnen Eva.

Java adoptierte Chacko nach kurzem Kennenlernen und beschützte ihn dann, als sei es ihr eigenes Fohlen.

 

 

Stuten- und Fohlenschau in Lügde, da, wo jetzt der Emmerauenpark ist...

 

 

So sah Chacko als Absetzter mit einem guten halben Jahr aus....

den Longierplatz hatten wir damaligen Lügder Pferdebesitzer selber angelegt... 

 

 

Und danach mal zum Vergleich ein halbes Jahr später...

 

 

Zu dieser Zeit wurde gerade unsere Straße gepflastert....

 

Und Chacko liebte es, sich in dem tiefen Sand zu wälzen...

Hier einige wenige Bilder, auf denen alle 3 meiner Pferde gleichzeitig zu sehen sind... 

Auf dem linken ist nochmal Java mit drauf, das war auf einer von Evas Weiden in den Emmerwiesen.

 

Die anderen Bilder sind später auf meiner knapp 2 Hektar großen Weide am Schiederschen Handweiser entstanden...

 

 

Hier 4 - jährig mit der lieben Gaby bei einer Materialprüfung auf unserem traditionellen Pfingstreiturnier in den Emmerwiesen...

 

 

Später ritt ihn dann die liebe Nadine sehr erfolgreich vom Reiter-  und Springreiterwettbewerb bis zur L Dressur....

Die beiden haben gemeinsam unzählige Schleifen und Pokale errungen!!! 

Ihre Eltern waren fast immer mit und wir haben uns rundum mit allem versorgt.

Sie brachten sogar extra einen großen Picknicktisch für uns alle mit und es war wie ein Familienausflug.

Überhaupt sind wir damals oft in großen Gruppen zu Tunieren gefahren.

 

Ich erinnere mich an die Ehrenrunde in Detmold nach einem Springreiterwettbewerb, wo die Zuschauer auf der Tribüne so getobt haben, dass Chacko bockte und Nadine sich nur mit größter Mühe im Sattel halten konnte...

 

Der Ansager fragte dann gleich,

ob denn der Bus vom Pyrmonter Fanclub auf dem Parkplatz überhaupt Platz gefunden hätte.... Grins

 

Das waren echt tolle Zeiten!!!

 

Zur Erinnerung gibt es darüber zahlreiche Videofilme, da Dieter immer auch gefilmt hat.

Bisher konnte ich sie mir nicht anschauen, doch jetzt werde ich es tun!

 

Das nächste Bild ist in Emmerthal entstanden.

Auf dem rechten Pferd sieht man Elke auf Granda...

Die Kostüme waren selbst erstellt und mit dieser Kür haben die 4 haushoch gewonnen!!! 

 

Überhaupt war das das erfolreichste Tunier:  In 4 Prüfungen gestartet, 4 mal gewonnen!!! 

Herzlichen Glückwunsch, liebe Nadine!!!  

 

 

1989 war ich zum 1. Mal mit Klaus und Pferd im Urlaub und das 14 Tage lang.

 

 

Ein paar Jahre später bin ich dann zweimal eine Woche allein mit Pferd nach Twenge bei Hannover gefahren und habe dort etwas Urlaub gemacht. Das war unter anderem ein Ausbildungs- und Turnierstall für Vielseitigkeit. 

Dort habe ich sehr viel bekannte Reitergrößen persönlich kennengelernt.

Unter anderem Ingrid Klimke, die Tochter vom bekannten mehrfachen Olympiasieger Dr. Reiner Klimke.

 

Vielen Dank an dieser Stelle an Dieter, dass er mir dazu seinen zum Wohnmobil umgebauten Bulli geliehen hat!

 

Irgentwann haben mir dann Ulla und Carl, sehr lieben Reiterkameraden ihren ganz kleinen Eriba Wohnwagen verkauft.

Da war ich unabhängig und bin noch ein letztes Mal gefahren.

 

Mit Martina und ihrem Hund waren wir anschliessend noch eine Woche in der Lüneburger Heide, einem absoluten Reiterparadies!!!

 

 

Die liebe Conny kam mich sogar mal besuchen und wir sind zusammen ausgeritten... 

Mit  Queeny, dem Therapiepferd von Familie Heinrich.

Sie hatten mich überhaupt zu diesem Urlaub gebracht. Dankeeee!!! 

Es waren tolle Jahre!!!

 

 

20 Jahre lang habe ich in Lügde mit meine Pferden den St. Martins Umzug der katholischen Kirche angeführt.

Ab und zu auch für weitere Kindergärten in Lügde und Bad Pyrmont. 

Die 1. Jahre mit  "Rehlein", Chacko`s Mama und dann auch mit ihm selber. 

Chacko war sogar schussfest und liess sich durch nichts beeindrucken,

weder durch Fackeln und Laternen,  großem Lagerfeuer, Musik oder auch lauten Kindern...

 

Das Einzigste was er nicht fassen konnte waren Esel... da ist er mal vor lauter Schreck rückwärts mit mir über einen Graben gesprungen...

 

 

Auf dem nächsten Bild sind Annabell, Sandra und Helene auf Allegra, Miss Marple und Chacko zu sehen.

 

 

 

Hier sieht man auf unserer Hochzeit, dass wir auf Westernreiten umgestellt hatten... Vorne Jana auf Miss Marple...

 

 

Sie standen zusammen mit dem Halbbruder von Chacko, dem Djino zusammen in einem kleinen Privatstall in Löwensen, den ich gepachtet hatte.

Wir hatten ihn gemeinsam auf eigene Kosten renoviert und sogar einen eigenen Reitplatz angelegt...

Das waren auch ganz wundervolle, wenn auch sehr arbeitsreiche Jahre... 

 

Bis mein Mann Klaus so schwer krank wurde... Ihr erinnert Euch sicherlich an den Bericht von vorgestern...

 

 

Ich habe es schon mal erzählt: 

 

Chacko hatte ein Stockmaß von 1,80 m .

Der Platz, den er in meinem Herzen hat,

 

ist noch um Quadratkilometer größer <3 <3 <3

 

Und ich weiß, dass er mich ab und zu besucht.

 

Auch wenn Ihr mich jetzt vielleicht für verrückt haltet: 

Ich schnuppere dann seinen Duft an meinen Händen...

 

Und ein großes Gefühl der Dankbarkeit umgibt dann mein Herz,

da ich weiß, dass wir uns alle einmal wieder sehen werden:

 

Die Menschen und auch die Tiere...

 

Danke lieber Chacko 

 

 

für traumhaft schöne 23 Jahre mit Dir!!! 

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Liese (Mittwoch, 11 August 2021 08:34)

    �����

  • #2

    Papa bär (Mittwoch, 11 August 2021 09:18)

    Guten Morgen alle zusammen. Ja es waren schlimme Zeiten die du ( wir) da mit gemacht haben. Die Pferde waren dein ein und alles aber du hast alles unter einen Hut gebracht deine krankheit deine Pferde und mich mit meiner Krankheit da ich nicht viel machen konnte, und dein gewicht hast du auch wieder unter kontrolle. Das war fast unglaublich aber du hast es geschafft. Glaube mir die schlimmsten zeiten sind vorbei. Wir halten zusammen und haben gute freunde in nah und fern die uns Kraft geben dank an alle !!!!! Und nun wieder lg an euch alle und dd mein schätzelen dein Papa bär

  • #3

    Mechthild (Mittwoch, 11 August 2021 09:25)

    Es ist so schön, aber auch traurig zu lesen. Liebe Steffi ich bewundere dich sehr ,wie du dich jeglicher Situation gestellt hast,#Hochachtung #Die Liebe zu den Pferden/Tieren ist was wunderschönes ,ich glaube fest daran das ihr euch im Himmel wiederseht,��☘�

  • #4

    Lina N. (Mittwoch, 11 August 2021 22:07)

    Liebe Steffi,
    So etwas ist immer schwer, und umsolänger man ein solches Wesen kennt umso schwerer ist es.
    Doch man sollte sich immer an die schönen Momente erinnern, von dehnen es sicherlich mehr gab als schlechte.

    Deine Liebe zu Chacko kennt scheinbar keine Grenzen, und wenn man sich weiterhin an ihn erinnert wird er immer weiter leben. In deinem Herzen.

    Ich bin mir ganz sicher. Das su ihn irgendwann wieder sehen wirst �

    Alles Liebe und ganz viel Kraft.
    Denk an die schönen Momente und erhalte ihn in deiner Seele.

    Lina

  • #5

    Gabi (Donnerstag, 12 August 2021 06:11)

    Liebe Steffi, ich bin sehr berührt, zu lesen, wieviel Schmerz, aber auch Schönheit du oft gleichzeitig in deinem Leben vorgefunden hast. Aber ganz besonders, mit wieviel Bravour du jede Situation meisterst. Wo nimmst du nur diese unglaubliche Kraft her? Dein Leben ist prall gefüllt mit so vielen wertvollen Erfahrungen und Erinnerungen, die du als Sängerin und Künstlerin mit deinen Texten und deiner Stimme gut transportieren kannst. Du mußt ja Erfolg haben, anders geht es gar nicht. Lieben Gruß.

  • #6

    Ulla (Freitag, 11 August 2023 23:35)

    Tja, Steffi, erinnerst du dich noch an Chackos 1. Versuch zum abkühlen und planschen in die Emmer zu gehen? Ich stand als Anreiz mit Tarek schon im Wasser und Chacko wurde mehr oder weniger Fuß für Fuß in die Emmer hineingetragen.
    Es war damals in Löwensen eine schöne Zeit mit gegenseitiger Hilfe. Denke auch immer wieder gern daran zurück