Adé Höhenangst...

 

Heute erzähle ich Euch mal wieder über etwas, das mich seit der Kindheit begleitet:

 

Meine Angst vor Höhen...

 

Schon wenn es an das Pflücken der Äpfel, Birnen und Zwetschgen auf unserer Weide ging,

hatte ich ein Problem:

Mehr als drei Stufen konnte ich auf der Leiter nicht hochsteigen, ohne Angstgefühle zu bekommen.

  

Als ich dann später die Pferde hatte, kostete es mich totale Überwindung, die Leiter nun doch höher steigen zu müssen, um auf den kleinen Boden über unseren Stall zu gelangen.

 

Doch was tut man nicht alles für seine Tiere...

Irgendwie habe ich es damals zitternd und unter Schweißausbrüchen hinbekommen...

 

Auch später in meinem Beruf als Gärtnerin habe ich es sogar geschafft, die Angst kurzfristig auszuschalten:

ich konnte dann meinem damaligem Chef, der oben bereits in einem Baum rum turnte über eine lange, dreiteilige Leiter die kleine, laufende Motorsäge nach oben bringen.

Dabei ist solch ein Baum ganz schön am Schwanken... 

 

Doch als wir einmal an seinem Haus einen Baum beschneiden wollten und wir mit einem Steiger nach oben fuhren, musste ich aufgeben:

 

Ich bekam regelrechte Angstzustände....

 

Es ging einfach nicht...

 

 

Auch bin ich mit Freunden, die aus Hamm zu Besuch waren auf den Spelunkenturm gestiegen.

Dieser steht in Bad Pyrmont auf dem Bomberg und ist knapp 30 Meter hoch.

 

 

Das Tückische sind seine 139 Stufen:

 

sie bestehen nämlich aus Gitterrosten und man kann von oben bis unten durchschauen....

Und auch die Seiten sind nur mit dünnen Gittern versehen...

 

 

Hoch ging es so halbwegs...

 

Und auch oben stehen und den tollen Ausblick geniessen ging noch gut...

 

Doch als es an den Abstieg ging packte mich eine Wahnsinns Panik... 

 

Ich konnte mich nicht mehr rühren...

 

Unsere Freunde hatten eine gute Idee:

 

Michael ging dabei ganz dicht vor mir rückwärts die Stufen herunter und sprach ständig mit mir um mich abzulenken. Dabei habe ihm die ganze Zeit ins Gesicht geschaut...

Jaaa und so konnte ich gar nicht nach unten oder zur Seite schauen!

 

Gaby ging neben mir und hat mich am Arm gehalten...

Ich habe mich dann irgendwie, Stufe für Stufe, immer an das Geländer klammernd nach unten gequält...

 

Ohne die Beiden wäre ich wohl heute noch da oben... 

 

 

In meinem ersten Musikvideo "Schau nach vorn" habe ich das Thema "Höhenangst" eingebaut.

Unter anderem auch den Spelunkenturm und noch ein paar andere Höhen...

Nach der Veröffentlichung haben mich Einige Fans gefragt, wie ich denn meine Höhenangst überwunden habe...

 

 

Also. das war so: 

 

 

Als wir 2011 ein paar Tage in Hessen verbrachten, besuchten wir den Baumwipfelpfad bei Eisenach.

 

Als wir dort zum Eingangsbereich kamen sah ich,

dass der Weg wie eine feste Brücke gebaut war.

 

Da stand für mich fest:

 

Du schaffst das!!! 

Zumindestens bis auf die unterste Ebene!!! 

 

 

Und das ging wirklich recht gut. 

 

Man lief etwa einen Kilometer im Kreis...

Und schwupps, da war man bereites eine Ebene höher, ohne es direkt zu merken...

 

Es war gar nicht so schlimm wie befürchtet...

 

 

Und als wir dann zu einer Abzweigung kamen, wo man in etwa 20 m Höhe seine Schwindelfreiheit in einem kleinen Kletterpark auf die Probe stellen konnte, habe ich es einfach gemacht..

 

Ich dachte mir: "Wenn Du Deine Höhenangst überwinden möchtest, ist das die beste Gelegenheit" 

 

Also stieg ich todesmutig auf die Holzklötze, die an Ketten über einer leicht schwingenden Holzbrücke befestigt waren. 

Man konnte etwa 20 m in die Tiefe schauen...

Doch ich konzentrierte mich nur auf die wackeligen Holzklötze.

Daduirch habe es tatsächlich geschafft, mich abzulenken und ohne Panikattacke bis ans andere Ende zu gelangen.

 

 

Danach konnte ich auch über den wackeligen Balken laufen, der ebenfalls über der Holzbrücke an Ketten hing...

 

 

Anschließend habe ich es sogar geschafft freihändig über ein breites Seil zu laufen, das nur in einem Netz aufgehängt war... 

Davon gibt es leider keine Photos, dafür ein Video, dass man HIER  anschauen kann.

Das Video ist untermalt mit meinem Titel "Wie man sich fühlt" (ist wichtig) 

 

Jaaa, ich habe mich wirklich sehr gut gefühlt, nachdem ich DAS geschafft hatte!!! 

 

 

Zum Abschluss traute ich mich sogar ganz oben auf den Turm, insgesamt gute 40 m hoch...

Das Schwierigste daran war die Treppe, die aussen am Turm angebracht war....

 

Die Stufen waren durchsichtig, es war sehr windig und uns kamen ständig andere Besucher entgegen.

Das hat das Ganze nicht gerade einfacher gemacht....

 

 

Doch ich habe es geschafft und wurde mit einem tollen Ausblick belohnt!!!

 

 

Wir sind dann in den folgenden Jahren noch zweimal dort gewesen und dann konnte ich sogar freihändig die Aussentreppe am Turm hochsteigen...

 

2016 waren wir in Hamm und haben uns mit Gaby und Michael getroffen, die mir damals vom Spelunkenturm heruntergeholfen haben.

Am nächsten Tag trafen wir dann auch noch Freunde aus der Schweiz:

Carmen und Daniel und ihren beiden Söhne.

 

Gemeinsam sind wir dann in den Maxi Park gegangen.

Dort habe ich noch einmal etwas Klettern versucht.

 

Und es klappte auf Anhieb ohne Schwindel oder Angstattacken.

Danke liebe Cämi für die tollen Photos! 

 

 

Und auch heute habe ich keine Höhenangst mehr....

 

Dafür bin ich sehr dankbar. 

 

Also denkt dran:  

 

Nichts ist unmöglich! 

Augen zu und durch!!!